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Die Schwander Handballdamen sind dieses Jahr erstmals für die Pokalrunde gemeldet und trafen am Freitag 24.01.14 auf die Bezirksoberliga-Mannschaft aus Zirndorf.
Die Rollen waren klar verteilt: Der Bezirksliganeuling aus Schwand war gegen die Bayernliga-Reserve aus Zirndorf, die auch in diesem Jahr im Mittelfeld der BOL- Tabelle steht, der klare Underdog. Bei den Gästen fehlten zwar, laut eigenen Aussagen, 7 Stammspieler. Sie konnten aber trotzdem mit einer vollen Ersatzbank auflaufen. Es war von Anfang an klar, dass man nur mit einer sehr guten Mannschaftsleistung gegen die Damen aus Zirndorf nicht untergehen würde. Gerade die Defensivarbeit, die in den letzten Ligaspielen etwas vernachlässigt wurde, musste der Schlüssel zum Erfolg werden.
Mit dem Anpfiff waren die Schwander Mädels wach und hoch konzentriert. Die Mädels verschoben konzentriert und packten in der Abwehr zu, dass man es dem Gegner förmlich ansah, dass er sich das deutlich leichter vorgestellt hatte. Es ergaben sich kaum Räume für den Favoriten! Wenn sie dann doch mal durchkamen, mussten sie feststellen, dass das Schwander Tor an diesem Tag zugenagelt war. Nina Hasenfratz erwischte einen Sahnetag! Sie vereitelte reihenweise beste Chancen der Gegner, was diese immer mehr verunsicherte. Einzig die Zirndorfer Rückraumspielerin ließ sich daran nicht stören und erzielte von der halblinken Angriffsseite immer wieder sehenswerte Treffer, mit denen sie Ihre Mannschaft im Spiel hielt.Im Angriff setzte man auf Geduld und das Wissen um die eigene spielerische Stärke. Es kam zu ganz wenigen technischen Fehlern und es wurde auf die Chance gewartet, die dann auch konsequent genutzt wurden.
Beim Stand von 8:8 in der 25. Spielminute drohte das Spiel zu kippen, denn, anstatt durch einen Tempogegenstoß selbst wieder in Führung zu gehen, verlor man den Ball beim Abspiel und geriet im direkten Gegenstoß in Rückstand. Oft brechen einem Underdog solche Spielsituationen das Genick, aber nicht den Schwander Mädels. Sie kämpften weiter und kamen 25 Sekunden vor der Halbzeit zum viel umjubelten 10:10 Ausgleich. Wie erfahren die Truppe aus Zirndorf war, sah man jedoch umgehend. Sofort wurde der Ball wieder ins Spiel gebracht und während die Heimmannschaft noch den vermeintlichen Ausgleich feierte, traf Zirndorf zum 10:11 Halbzeitstand.
In der Halbzeit lobte der Trainer die Einstellung und versuchte die Mannschaft auf die nächsten 30 Minuten einzustellen.
Hochmotiviert, das Spiel nicht zu verschenken, gingen wir in den zweiten Durchgang und erzielten in einem 2-Tore-Lauf den Ausgleich und die Führung zum 12:11. Wir kämpften hart aber fair in der Abwehr und konnten so unseren Vorsprung über ein 15:13 und 18:15 kontinuierlich ausbauen. Ein weiteres Sonderlob verdiente sich dabei die Torfrau der zweiten Halbzeit, Nadine Liebermann, die in biblischer Manier sogar die Backe hinhielt, um den gegnerischen Torerfolg zu verhindern. Beim Spielstand von 21:16 in der 50. Spielminute schien das Spiel entschieden. Aber wie in den letzten Spielen auch, ging uns nun etwas die Puste aus. Durch viele Fehler und viel ungeduldige Abschlüsse, kam Zirndorf durch leichte Tore wieder heran. In der 57. Minute hatten die Gastgeberinnen das Spiel scheinbar verschenkt, denn Zirndorf glich zum 22:22 aus und zu allem Überfluss wurden wir auch noch mit einer Zweiminutenstrafe für unsere Aufbauspielerin bestraft.
Jetzt war die Spannung förmlich greifbar. Die ca. 70 Zuschauer gaben alles, um Ihre Mannschaft als Sieger vom Platz gehen zu lassen. Und sie wurden für ihr Kommen belohnt. Franziska Steiger, die Rückkehrerin im Schwander Team, nahm sich 20 Sekunden vor Schluss ein Herz und netze den Ball aus 10 Metern unhaltbar für den Torwart ein ins Netz. Die Schwander Damen machten diesmal nicht denselben Fehler, wie in der ersten Halbzeit, und man konnte den knappen Vorsprung über die Zeit retten.
Mit Herz und Verstand haben die Schwander Feierbiester einen hochfavorisierten Gegner ausgeschaltet und stehen nun verdient im Halbfinale des Bezirkspokals! Wenn man bedenkt, dass diese Mannschaft erst vor 3 ½ Jahren Ihr erstes Spiel gemacht hat, und man die Altersstruktur der Mannschaft sowie die Leistungssteigerung in dieser Zeit sieht, kann man ruhig davon sprechen, dass der Aufstieg in die Bezirksliga noch nicht das Ende der Entwicklung sein darf und sollte!
Die anschließende Siegesfeier soll bis 2:35 Uhr gedauert haben…. Leider sind brauchbare Zeugen nicht auffindbar….
Danke an alle Zuschauer für die tolle Atmosphäre in der Halle, wir fühlten uns an das Aufstiegsspiel in Weißenburg erinnert.
Ein besonderer Dank geht an die Spieler der zweiten Mannschaft. Auch gestern waren wieder alle auf der Tribüne, um ihre Mädels zu unterstützen. Daran kann man wieder erkennen, wir haben zwar zwei Mannschaften, sind aber ein TEAM!